Kitaplätze
Berlin braucht Kitaplätze
Berlin wächst – immer mehr Kinder werden in Berlin geboren. Und immer mehr Familien entscheiden sich, ihre Kinder früh in einer Kindertagesstätte oder bei einer Tagespflegeperson betreuen zu lassen.
Diese beiden Gründe führten in den zurückliegenden Jahren zu einem rasanten Anstieg der Nutzung von Betreuungsplätzen.
Im Jahr 2012 wurden in Berliner Kitas 137.000 Kinder betreut, im Sommer 2015 werden es wahrscheinlich über 155.000 Kinder sein – Tendenz weiter steigend.
Trotz aller Anstrengungen ist es noch nicht gelungen, ein gleiches Kitaangebot in der ganzen Stadt aufzubauen. Noch immer sind Stadteile die traditionell schlechter versorgt waren, nicht auf dem gleichen Niveau ausgestattet wie andere. Und das, obwohl jetzt jedes Kind mit dem ersten Geburtstag einen Rechtsanspruch auf Förderung in einer Kindertagesstätte hat, auch wenn die Eltern des Kindes nicht arbeiten.
Das Wachstum hat sich langfristig abgezeichnet und das Land Berlin hat mit dem Landesprogramm „Auf die Kitas, fertig, los“ ein Förderprogramm geschaffen, dass Träger wenigstens anteilig in der Finanzierung für den Ausbau von Betreuungsplätzen unterstützt.
Die Hauptlast des Kitaausbaus haben aber in den letzten Jahren die Kitaträger, deren Beschäftigte und nicht zuletzt auch die Kinder und deren Familien getragen. Ihnen ist zu verdanken, dass es in Berlin (noch) keinen Fall gab, in dem Eltern ihren Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz nicht umsetzen konnten.
Doch die Ressourcen der Träger, die Verfügbarkeit von Immobilien und Flächen und nicht zuletzt die öffentlichen Mittel sind begrenzt. Auch die Flexibilität der Eltern, ihre Planungen an die Verfügbarkeit eines Kitaplatzes zu koppeln, hat deutliche Grenzen.
Für die kommenden Jahre sind daher noch einmal ganz besondere Anstrengungen notwendig, um den weiter wachsenden Bedarf an Betreuungsplätzen decken zu können.
Eltern sollen den Betreuungsplatz für ihr Kind bekommen, den sie sich wünschen und das dann, wenn sie ihn brauchen!
Das geht nur, wenn es ausreichend Plätze dort gibt, wo die Familien sie benötigen.
Deshalb fordert das Kitabündnis: BERLIN BRAUCHT KITAPLÄTZE!
Für die Umsetzung dieser Forderungen soll das Land Berlin folgende Punkte berücksichtigen:
- Die Planungen müssen weiterhin auf aktuellem Niveau fortgeführt werden und eine sogenannte Platzreserve vorsehen.
- Gerade in den Stadtgebieten, die heute im gesamtstädtischen Vergleich deutlich weniger Kitaplätze haben, muss der Ausbau forciert werden. Nur Plätze die vorhanden sind, können auch genutzt werden.
- Träger müssen aktiv bei der Suche nach geeigneten Immobilien und Flächen unterstützt werden. Das Land Berlin muss kurzfristig aktiv werden und die landeseigenen Immobilien für die Nutzung durch Kitas prüfen.
- Das Land Berlin muss landeseigene Flächen erfahrenen Kitaträgern anbieten und überlassen, damit diese dort mit Unterstützung durch Das Land Berlin investieren können.
- Die Fördermittel für den Kitaausbau müssen aufgestockt werden und unbürokratisch und schnell vergeben werden.
- Kitaträger, die durch Kündigung oder Mietsteigerungen ihre Räume verlieren, müssen aktiv durch das Land Berlin und die Bezirke unterstützt werden. Dies betrifft sowohl die Raumsuche als auch unbürokratische finanzielle Unterstützung.
- Eltern, die sich in einer Elterninitiative (EKT)zusammenschließen, sollen besonders gefördert werden. Dies betrifft die Unterstützung bei der Kommunikation mit beteiligten Ämtern in Bezirken und auf Landesebene. Deshalb soll eine gesonderte Stelle in der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft eingerichtet werden, die den gesetzlichen Auftrag zur besonderen Unterstützung wahrnimmt. Darüber hinaus sollen Elterninitiativen schnell und unbürokratisch ausreichende Mittel für den Aufbau der EKT erhalten.